Schweizer Nationalfrucht: So viel Gutes steckt im Apfel

17. September 2021

, eBalance

Äpfel enthalten zahlreiche wertvolle Nährstoffe, von denen wir gesundheitlich profitieren können. Auf die älteren Sorten trifft das ganz besonders zu. eBalance erklärt es ausführlicher – und auch, warum Sie vor allem bei Abnehmwunsch zubeissen sollten.

Der Beiname Nationalfrucht kommt nicht von ungefähr. So sind mehr als 1000 Apfelsorten bei uns in der Schweiz heimisch. Ein vielfältiges Angebot also, das sicherlich zur Beliebtheit des Obstklassikers beiträgt. Rund 15,8 Kilo werden laut Schweizer Obstverband jedes Jahr pro Kopf verzehrt. Gut so – schliesslich sind Äpfel gesund und quasi die optimale Zwischenmahlzeit. Warum? Das erklären wir im Folgenden.


Inhaltsverzeichnis


Äpfel sind gesund – und zum Abnehmen geeignet

Mit Kalium, Calcium, Magnesium und Vitamin C liefern Äpfel einen schönen Mix an wertvollen Nährstoffen. Wenn man die Schale mitisst, bekommt man am meisten davon ab.

Äpfel bestehen zu 85 Prozent aus Wasser, welches in unser Flüssigkeitskonto einzahlt. Viel Platz für Kalorien bleibt da nicht. Stattdessen liefert eine mittelgrosse Frucht (à ca. 61 Kalorien) rund zwei Gramm wertvolle Nahrungsfasern. Hier ist insbesondere das Pektin hervorzuheben, welches eine regulierende Wirkung auf dem Blutzuckerspiegel haben soll und somit Heisshunger vorbeugen könnte. Generell unterstützen Nahrungsfasern unsere Verdauung und gleichzeitig ein nachhaltigeres Sättigungsgefühl, sie sind einem Abnehmwunsch also durchaus dienlich.

Viel Wasser trinken und abnehmen – es gibt eindeutig einen Zusammenhang.

Verschiedene Äpfel – und welche besonders gesund sind

Es gibt besonders süsse, eher säuerliche und sogar würzige Äpfel – und somit für jede Vorliebe den passenden. Zumindest zu bestimmten Zeiten im Jahr, wenn noch viele verschiedene Lagersorten auf dem Markt zu finden sind. In den Hochsommermonaten dann bestimmen Sorten wie der Golden Delicous und der Idared das Angebot.

Konzentrieren wir uns nun aber auf die «guten Apfelzeiten». Im Folgenden erwartet Sie eine kleine Auswahl aus dem vielfältigen heimischem Anbau samt Beschreibung des Aromas und Tipps zur Verwendung in der Küche.

Merke:

Besonders gesund sind Äpfel der alten Sorten wie z. B. Boskoop und Cox Orange. Bei ihnen ist der Gehalt an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen, den sogenannten Polyphenolen, höher als bei den stärker verarbeiteten, neueren Äpfeln. Das macht die alten Sorten auch für Allergiker besser verträglich.

Summerred

Summerred ist eine Züchtung aus Kanada. In Sachen Vitamingehalt liegt sie eher im mittleren Bereich, ist also nicht ganz so gesund wie andere Äpfel. Der Summerred wird ab Mitte August bis Anfang September geerntet und hält sich im Kühllager nur bis Ende Oktober. Sein festes Fruchtfleisch zeichnet sich erfrischend säuerlich und harmonisch.

Gravensteiner

Das 1669 in Dänemark entdeckte Urgestein aus dem Apfelsortiment gilt als besonders gesund. Äpfel alter Sorten enthalten, wie bereits erwähnt, vergleichbar hohe Mengen sekundärer Pflanzenstoffe.

Der Gravensteiner wird im August geerntet und ist nur im Herbst erhältlich, denn auch bei guter Kühlung hält er sich nur bis in den Oktober. Sein Fruchtfleisch ist weich und saftig, eher süss als säuerlich und sehr aromatisch. Gravensteiner eignen sich auch für die Zubereitung verschiedener Gerichte. Allerdings neigen sie dazu, innen braun zu werden, was die Optik von Apfelwähen und Co. beeinträchtigen kann.

Berner Rose

Ihr Name verrät es: Die Sorte wurde im Bernischen aufgefunden, und zwar erstmals 1888. Ein sehr beliebter, und dennoch nur in geringen Mengen angebauter Tafelapfel – saftig und kräftig mit einer frischen Säure. Er ist nicht besonders lange über die Erntezeit Ende September hinaus erhältlich. Allerdings bleibt er kühl gelagert bis in den Januar frisch.

Glockenapfel

Eine rund 150 Jahre alte, in der Schweiz und Süddeutschland gezüchtete Sorte mit kräftig säuerlichem, sehr festem Fleisch. Ernte ist Mitte bis Ende Oktober, und eigentlich kann der Glockenapfel lange gelagert werden. Trotzdem wird er nur noch in kleinen Mengen angebaut. Der Grund: Vielen Konsumenten ist er zu sauer. Ironischerweise ist ausgerechnet die viele Gerbsäure ein Argument für den Glockenapfel, da sie für seinen hohen Polyphenolgehalt spricht. Er ist somit einer der Äpfel mit dem Prädikat «gesund».

Elstar

Der 1955 in den Niederlanden gezüchtete Apfel hat ein ausgeprägtes Aroma und wird am liebsten frisch gegessen. Das Fruchtfleisch hat Biss, wird aber bei warmer Raumtemperatur schnell weich. Mit dem Elstar lässt sich gut kochen und backen, er ist etwa ideal für Apfelkompott. Erntezeit ist Mitte September bis Anfang Oktober, im Kühllager hält er bis Februar.

Cox Orange

Auch diese Äpfel sind gesund, da eine ältere Sorte. Die 1825 in England aus Samen von Ribston Pippin gewonnene Frucht wird seit 1850 weltweit angebaut. Süsse und Säure sind harmonisch ausbalanciert. Das mürbe, aber saftige Fleisch des Cox Orange eignet sich zudem ausgezeichnet für die Herstellung von Kuchen, Kompott, Mus und Apfelstückli. Ernte ist ab Mitte September, gekühlt gelagert hält er bis Ende Dezember.

Rubinette

Ein Schweizer Apfel mit Geburtsjahr 1966. Mit seinem gehaltvollen Aroma und einer guten Zucker- und Säurebalance verlockt er zum Zubeissen. Weiterhin lässt sich der Rubinette gut in der Küche verwenden. Erntezeit ist zwischen Ende September und Anfang Oktober. Im Kühlraum ist eine Lagerung bis Ende Februar möglich, dabei wird sein knackiges Fleisch aber weicher.

Boskoop

Der Boskoop gehört zu den alten Sorten, 1856 wurde er in Holland entdeckt. Als Rohapfel eher für Liebhaber geeignet, die Haut ist rau, der Zucker- sowie auch der Säuregehalt sind hoch, das Fleisch mittelfest. Beim Kochen zerfällt er, saftet aber nicht zu stark. Das prädestiniert ihn als Mus-, Brat-, Kuchen- und Wähenapfel. Geerntet wird er je nach Region Ende September oder Anfang Oktober. Im kühlen Keller hält er bis Mitte März, im Profikühllager bis Mitte Mai.

Breaburn

Den Apfel aus Neuseeland gibt es seit 1950. Er ist saftig und fest im Biss, und bleibt das auch bei der Lagerung. Enthält mehr Vitamin C als andere Sorten. Das macht ihn einerseits zur guten Zwischenverpflegung, aber auch zum praktischen Küchenapfel, da er sich beim Schneiden weniger schnell braun verfärbt. Beim Kochen und Backen zerfällt er nicht. Er muss lange reifen und gedeiht in der Schweiz nur in milden Lagen. Geerntet wird Ende Oktober.

Gala

Auch ein Neuseeländer, 1934 gezüchtet. Das feste und saftige Fruchtfleisch enthält viel Zucker und wenig Säure, es mundet leicht parfümiert. Der Gala ist sehr beliebt – nicht zuletzt bei Kindern – und wird deshalb in der Schweiz von allen Sorten am meisten angebaut. Er eignet sich zum Kochen und Backen und behält dabei seine Form. Ernte ist Ende September bzw. Anfang Oktober, im kühlen Keller hält er bis Mitte Februar, im Profikühllager bis in den Mai.

Golden Delicious

Der Amerikaner hat sich ab 1890 in der ganzen Welt verbreitet, heute ist er die meistangebaute Sorte in Europa. Der milde und säurearme Apfel wird gerne für Babynahrung verwendet. Gleichzeitig eignet er sich in der Küche für verschiedene Apfelrezepte. Ernte: Ende September, im Profikühllager hält er bis zum Folgesommer.

Der Golden Delicious nicht ganz so gesund wie andere Äpfel älterer Sorten. Da er eher krankheitsanfällig ist, wird er zumeist gespritzt, um vor Pilz- und Schädlingsbefall geschützt zu sein. Gleichwohl wird er im unreifen Zustand geerntet – hatte zu diesem Zeitpunkt also wenig Zeit, die wertvollen Pflanzenstoffe auszubilden, die einen gesundheitsförderlichen Apfel ausmachen. Passend zu diesen Kritikpunkten ist der Golden Delicious in der Schweiz nicht mehr so beliebt wie einst; der Gala hat ihn vom Thron gestossen.

Tipps für die Lagerung zu Hause

Im eigenen Haushalt bleiben Äpfel je nach Sorte im Gemüsefach des Kühlschranks ein paar Wochen lang frisch. Einige Zeit aufbewahrt werden können sie – falls vorhanden – auch im kühlen, nicht zu feuchten Naturkeller in mit Zeitungspapier ausgelegten Regalen oder Kisten. Achten Sie bitte darauf, dass zwischen den einzelnen Früchten immer ein zwei Zentimeter Abstand bleibt.

Auch interessant