In welchen Lebensmitteln stecken Transfette – und sind sie gefährlich?

In diesen Lebensmitteln stecken schädliche Transfette

16. August 2021

, Fabienne Brunner

Transfette finden sich vor allem in Lebensmitteln, die industriell verarbeitet wurden. Wir erklären, wie Sie sie erkennen, und welche negativen gesundheitlichen Auswirkungen durch den Konsum drohen können.

Lebensmittel, die Fett enthalten, sind nicht automatisch bedenklich. So tun Sie gut daran, darauf zu achten, welche Art von Fetten Sie zu sich nehmen. Und vor allem: in welcher Form. So kann auch die «gesündere» der beiden gängigen Fettsäuren schnell ungesund werden – Stichwort Transfette.


Inhaltsverzeichnis


Wie Transfette entstehen

Allgemein wird zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Gesättigte Fettsäuren findet man vor allem in Fetten aus tierischen Quellen. Ungesättigte Fettsäuren hingegen – diese gelten als die gesünderen – kommen in pflanzlichen Ölen wie Oliven- oder Rapsöl vor.

Transfette bzw. Transfettsäuren entstehen durch Erhitzen und/oder beim industriellen Verarbeiten von Fett. Und zwar insbesondere dann, wenn dieses grössenteils aus ungesättigten Fettsäuren besteht. Gleichwohl kommen Transfette auch auf natürliche Weise in einigen Lebensmitteln tierischen Ursprungs vor.

Sind Transfettsäuren gesundheitsschädlich?

Transfettsäuren sind keinerlei positive Funktion für den Körper zuzuordnen. Stattdessen erhöhen sie den Gehalt an «schlechtem» LDL-Cholesterin im Blut. Zugleich senken Transfette den Wert des herzschützenden HDL-Cholesterins. Das kann zu Ablagerungen in den Gefässwänden (Arteriosklerose) führen. Dadurch beeinträchtigen Transfettsäuren den Fettstoffwechsel und können Herzkrankheiten begünstigen. Besonders dann, wenn im fortgeschrittenen Alter oder aufgrund von Vorbelastungen (z. B. Diabetes oder starkes Übergewicht) ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nicht mehr als ein Prozent der empfohlenen Kalorienzufuhr durch Transfette zu sich zu nehmen. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen entspricht das etwa 2,2 Gramm pro Tag. 

In welchen Lebensmitteln stecken Transfettsäuren?

Natürliche Transfettsäuren sind in erster Linie in Erzeugnissen von Wiederkäuern enthalten. An deren Entstehung sind spezielle, im Pansen der Tiere befindliche Mikroorganismen beteiligt. Jene Mikroorganismen verändern die Struktur der Fettsäuren aus der aufgenommenen Nahrung. Deshalb enthalten Milchfett sowie auch das Depotfett von z. B. Rindern Transfette.

Dass die eigentlich gesunden pflanzlichen Fette zu Transfettsäuren werden können, ist auf bestimmte lebensmitteltechnologische, strukturverändernde Prozesse zurückzuführen. Es passiert dann, wenn sie stark bzw. mehrfach erhitzt oder (u. a. zwecks einer besseren Verarbeitung) industriell gehärtet werden. Als in der Lebensmittelwirtschaft mit diesen Verfahren begonnen wurde, wusste man noch nicht um die gesundheitlichen Gefahren durch dadurch entstehende Transfettsäuren.

So erkennen Sie Transfette auf Produktverpackungen

Um im Supermarkt zu erkennen, in welchen Produkten Transfette enthalten sind, hilft ein Blick auf die Produktbeschreibung auf der Verpackung. Die Angabe «Teilweise gehärtete Fette und Öle» weist meist auf Transfettsäuren hin. Zu den typischen Lebensmitteln, auf die das zutrifft, zählen:

  • Fertiggerichte, z. B. TK-Pizza
  • Haselnuss-Schokolade-Brotaufstriche
  • Panierte und frittierte Speisen, z. B. Chicken-Nuggets, Pommes frites
  • Guetzli
  • Blätterteige, z. B. Gipfeli

Transfette in der Schweiz «kein Gesundheitsrisiko»

Seit 2008 ist in der Schweiz der Maximalgehalt an Transfetten in Lebensmitteln gesetzlich auf zwei Prozent des Gesamtfettanteils beschränkt. Einige Betriebe der Nahrungsmittelindustrie sind ausserdem bestrebt, mit neuen Verfahren und alternativen Ausgangsprodukten die Fetthärtung zu optimieren und so die Menge an Transfetten auf ein Minimum zu reduzieren.

Dies trägt bereits Früchte. So belegt eine Ernährungsstudie in Kooperation mit dem Inselspital Bern, dass die heutzutage in der Schweiz konsumierten Mengen an Tranfetten kein Problem für die Gesundheit darstellen.

Fazit

Donuts, Gipfeli oder Pommes frites brauchen Sie nicht vollständig vom Speiseplan zu streichen – auch wenn sie Transfette enthalten.

Wir empfehlen: Kochen Sie häufig frisch, anstatt auf Fertigprodukte zurückzugreifen. Verwenden Sie zum Braten ausschliesslich Öle, die sich stark erhitzen lassen, und vermeiden auch hier eine sichtbare Rauchentwicklung. Solange Sie grundsätzlich darauf achten, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, stellen gelegentliche «Sünden» auch kein relevantes Gesundheitsrisiko dar.

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