Nach einem langen, anstrengenden Tag haben Sie keine Lust, aufwändig zu kochen? Dann lockt wohl der Lieferservice mit schnellen, aber dafür weniger gesunden Gerichten. Schöner wäre es, wenn etwas feines Vorgekochtes im Kühlschrank oder Tiefkühlfach auf Sie warten würde, oder? Zumindest gefrorenes Gemüse, das sich in ein unkompliziertes Nachtessen verwandeln liesse.
Sie merken schon, Argumente für das Einfrieren von Lebensmitteln gibt es viele. eBalance erklärt, worauf dabei zu achten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O beim Einfrieren: sauberes Arbeiten
- Wichtig: Nur abgekühlte Speisen einfrieren
- Was kann ich einfrieren, was nicht?
- Wie lange sind gefrorene Lebensmittel haltbar?
- Darf man Lebensmittel mehrmals einfrieren?
- Extra-Tipps fürs Einfrieren
- Darauf sollten Sie beim Auftauen achten
Das A und O beim Einfrieren: sauberes Arbeiten
An oberster Stelle steht beim Einfrieren die Hygiene, auch im Sinne der Haltbarkeit der Speisen. Sollten Bakterien oder andere Mikroorganismen mit Ihren Küchenutensilien in Kontakt gekommen sein, würden Sie diese zusammen mit den Lebensmitteln einfrieren – und nach dem Auftauen zu neuem Leben erwecken.
Wichtig: Nur abgekühlte Speisen einfrieren
Bevor Sie übrig gebliebenes Essen einfrieren oder in den Kühlschrank stellen, um es zu lagern, sollten Sie es zunächst auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. In der kalten Jahreszeit eignet sich hierfür beispielsweise der Balkon oder Fenstersims. Im Sommer am besten einen schattigen Ort in der Küche wählen oder die Mahlzeit mithilfe von Eis-Akkus im Spültrog auskühlen lassen. Füllen Sie das Ganze in ein Gefriergefäss oder verpacken Sie es in Frischhaltefolie, um Qualitätsverlust zu vermeiden. Der beste Platz für die Aufbewahrung im Kühlschrank ist das unterste Fach (nicht das Gemüsefach).
Was kann ich einfrieren, was nicht?
Gänzlich ungeeignet für den Tiefkühler ist sehr wasserhaltiges Gemüse wie Tomaten, Blattsalate und Gurke. Auch rohe Kartoffeln sollten Sie nicht einfrieren. Dadurch würde die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt und das Gemüse entsprechend süsslich munden. Ansonsten lassen sich die meisten Gemüsesorten relativ unkompliziert einfrieren – allerdings nicht immer auf die gleiche Weise.
Sorten wie etwa Blumenkohl, Kefe und Rüebli sollten vor dem Einfrieren «blanchiert», also für maximal zwei Minuten in sprudelnd kochendem Wasser gebadet werden. Das bewahrt ihre Struktur und beugt Farbveränderungen vor. Spargel, Pilze und Zucchetti hingegen bitte unbehandelt einfrieren, sie würde durch das Blanchieren an Aroma und Konsistenz einbüssen.
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Neben Tofu sind auch «echte» Milchprodukte wie Rahm, Joghurt und Quark nur bedingt zum Einfrieren geeignet. Sie wären nach dem Auftauen allenfalls noch zum Kochen (z. B. für Sauce oder Gratin) zu gebrauchen. Eier sollte man vor dem Einfrieren unbedingt trennen. Geben Sie die einzelnen Bestandteile z. B. in die Zellen einer Eiswürfelform.
Gerichte mit gekochten Eiern oder Eiweiss sind nicht zum Einfrieren geeignet. Ebenso wenig Speisen mit Mayonnaise oder Rahm, da sie gerinnen und unappetitlich werden würden.
Wie lange sind gefrorene Lebensmittel haltbar?
Durch das Gefrieren verlängert sich die Lagerdauer von Lebensmitteln um mehrere Wochen oder Monate. Die Lagertemperatur im Tiefkühler sollte mindestens -18°C oder betragen. Hier finden Sie eine Übersicht, wie lange welches Lebensmittel eingefroren in etwa haltbar ist:
Lebensmittel | Empfohlene Lagerdauer |
Schweinefleisch | 2 – 4 Monate |
Poulet, Kalb- und Lammfleisch | 4 – 5 Monate |
Rindfleisch | 6 – 10 Monate |
Hackfleisch, roh | 1 – 3 Monate |
Fisch und Meeresfrüchte | 2 – 6 Monate |
Gemüse, Früchte | 6 – 12 Monate |
Pilze | 4 – 6 Monate |
Brot | 4 – 6 Monate |
Teige und Teiglinge | 3 – 4 Monate |
Fertige Speisen (z. B. Fleisch-, Teigwarengerichte) | 2 – 3 Monate |
Darf man Lebensmittel mehrmals einfrieren?
Oft liest man, dass Lebensmittel, die bereits einmal gefroren waren und wieder komplett aufgetaut wurden, nicht erneut gefrostet werden dürfen. Tatsächlich ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass es durch mehrmaliges Einfrieren und Auftauen zu einem Lebensmittelverderb kommt. Keime und Bakterien vermehren sich durch den Auftauprozess nämlich nicht schneller als bei der normalen Lagerung. Allerdings sind Konsistenzveränderungen möglich, welche auf Kosten der Geniessbarkeit gehen können. Zuletzt gilt natürlich: Wenn das Lebensmittel den Geruchstest nicht besteht, sollte es entsorgt werden.
Extra-Tipps fürs Einfrieren
Zum Einfrieren eignen sich Gefrierbeutel oder -behälter. Das Gefäss sollte nicht zu voll gefüllt werden, da sich Lebensmittel in gefrorenem Zustand ausdehnen. Es ist sinnvoll, einzelne Portionen einzufrieren, da diese sich schnell und in der benötigten Menge auftauen lassen. Eine Beschriftung hilft, den Überblick zu behalten.
Bitte keine undichten Verpackungen verwenden oder das Gefrierfach überlagern. Bei Gefrierbeuteln ist die Luft vor dem Einfrieren aus den Gefrierbeuteln auszudrücken. Sonst ist die Entstehung von Gefrierbrand möglich, welcher sich als trockene, weisslich-grau verfärbte Stellen zeigen und den Genuss beeinträchtigen kann.
- Die Haltbarkeit von Fleisch und Fisch lässt sich durch Vakuumieren massgeblich erhöhen.
- Kräuter bitte hacken, bevor sie ins Eisfach kommen. Unbedingt im gefroren Zustand verwenden – durch Auftauen würden sie matschig.
- Brot am besten in Scheiben geschnitten in einem Beutel einfrieren. Diese zwecks Zubereitung einfach für wenige Sekunden in den Toaster stecken – das Brot wird so herrlich knusprig. Ein ganzes Laib aufzutauen, kostet etwas Zeit. Nutzen Sie dafür den Backofen und lassen das Brot am besten über Nacht bei Zimmertemperatur in der Küche stehen.
Darauf sollten Sie beim Auftauen achten
Zum Auftauen legen Sie das Gefriergut am besten in den Kühlschrank und lassen es dort langsam auftauen. Das gilt für rohes Fleisch und rohen Fisch sowie für gekochte Gerichte. Wenn es mal schneller gehen muss, kann das Eingefrorene wasserdicht verpackt in eine grosse Schüssel oder ins Spülbecken mit lauwarmem Wasser gelegt werden.
- Beim Auftauen von Fleisch und Fisch sollte das Auftauwasser weggespült werden, da sich dort Keime ansammeln. Nach dem Auftauen ist darauf zu achten, es immer ganz durchzubraten.
- Tiefgefrorene Gemüse kann direkt in die Pfanne bzw. auf eine Wähe gegeben werden.
- Beeren für Müesli werden über Nacht im Kühlschrank aufgetaut und am Morgen mit dem Joghurt und den Flocken vermischt.
- Gefrorener Spinat und Pilze sollten nicht lange bei Zimmertemperatur herumstehen. Nach dem Auftauen bitte schnellstmöglich verwenden.