Wenn jemand mit viel Mühe einen Kuchen für die Frau Pfarrerin backt, kann Jasmin von Wartburg kaum ablehnen. Doch mit eBalance hat sie gelernt, dass nicht die Ausnahme, sondern die Regel zählt. Auf diese Weise hat die 33-Jährige 24 Kilos verloren.
«Am Montag habe ich frei, da lege ich jeweils eine Strecke des Jakobswegs zurück», berichtet Jasmin von Wartburg. «Ich fahre an den Ort, von dem ich losgehen will und laufe dann ausgerüstet mit wetterfester Kleidung, Proviant und meinen Nordic-Walking-Stöcken den Pilgerweg innerhalb der Schweiz ab.» Die Pfarrerin aus Ehrendingen hat eine neue Passion gefunden. Noch vor nicht allzu langer Zeit betrieb sie gar keinen Sport. Heute gibt es für sie nichts Schöneres, als in der Freizeit Stück für Stück des Pilgerwegs abzuschreiten. 25 Kilometer legt sie pro Einheit zurück und dabei verbrennt sie nicht nur Kalorien, sondern hat auch Zeit, sich Gedanken über all die Dinge zu machen, die sie im Alltag beschäftigen. «Ich komme zu mir selbst, stecke neue Ziele, löse Probleme oder verdaue mental, was mir so im Kopf herumschwirrt.»
Jasmins Tipps:
- Vor dem TV stricken oder häkeln, das beschäftigt die Hände und man greift nicht zu Naschereien.
- Beim Sport ist das Timing wichtig: bei starkem Übergewicht zuerst schwimmen, erst wenn man abgenommen hat, mit Joggen oder Nordic Walking anfangen.
- Das Online-Tagebuch als strategisches Spiel betrachten: Was passiert, wenn ich heute ein Glacé esse? Liegt ein Stück Kuchen noch drin? Und wie kann ich kleine Sünden kompensieren?
- Das Rezept für Quark-Trifle aus der eBalance-Datenbank schmeckt herrlich wie ein Tiramisu und hat kaum Fett. Es lässt sich mit jeder Art von Obst zubereiten.
Als Kind war Jasmin von Wartburg stets «beinmager», wie sie sagt. «Ich schlug ganz meinem Vater nach.» Die deutschstämmige Mutter kochte zwar deftige Hausmannskost mit viel Butter, Rahm und Zucker – letzteres sogar in der Salatsauce – , aber bei Jasmin von Wartburg setzte nichts an. «Das änderte sich in der Pubertät und ich nahm mit Schrecken die neuen Kurven wahr.» Mit Crashdiäten, Wunderpillen und Schlankheitsdrinks versuchte sie, ihre Kilos los zu werden und geriet so in den Strudel des Jo-Jo-Effekts. Auf diese Weise nahm die 1,78 Meter grosse Frau Jahr um Jahr zu – bis sie 92 kg wog. «Diese waren gut verteilt, Problemzonen hatte ich nie», sagt sie. Dennoch störten sie die Pfunde. «Von einer Freundin, welche die Paramedi-Diät machte, lernte ich, fettarm zu kochen. Das half mir sehr, denn bis anhin hatte ich mich vor allem von Fertigprodukten ernährt, die man nur schnell in den Ofen schieben muss. Abwaschen war mir stets ein Graus.» Doch die neue Ernährungsform hatte einen Haken: Gewisse Lebensmittel waren verboten, was für Jasmin von Wartburg mit der Zeit zum Problem wurde. Die Lust auf die süsse Sünde wurde grösser und grösser.
Als sie im Februar 2007 mit einer diabeteskranken Freundin, die Mitglied bei eBalance ist, schwimmen ging, erzählte ihr diese vom Internetprogramm. Noch am selben Abend trugen die beiden gemeinsam ins Online-Tagebuch ein, wie viele Kalorien sie durchs Schwimmen verbraucht und wie viele sie beim Nachtessen zu sich genommen hatten. «Das Ganze kam mir vor wie ein Spiel und ich war sofort fasziniert», sagt Jasmin von Wartburg. «Ich bin eine sehr verspielte Person und der strategische Aspekt bei eBalance forderte mich heraus. Noch am selben Abend wurde ich Mitglied.» Zunächst steckte sie sich ein kleines Ziel und wollte 5 Kilo abnehmen. «Ich gewinne gerne und daher wollte ich bei diesem Spiel mit einem realisierbaren Einsatz einsteigen», erklärt sie.
Die Rechnung ging auf. Heute wiegt Jasmin von Wartburg 68 Kilo und fühlt sich so wohl wie nie zuvor. Zwar lässt sich eine kalorienarme Ernährung nicht immer mit ihrem Lebensstil vereinen – zum Beispiel wenn jemand extra einen Kuchen für die Pfarrerin backt oder wenn sie eine Sitzung über den Mittag hat und schnell ein Sandwich verdrücken muss. «Nur vor Ostern ist es einfach, abzulehnen, weil da Fastenzeit ist», sagt sie augenzwinkernd. «Aber ich habe gelernt, dass nicht die Ausnahme zählt, sondern die Regel. Wenn ich also mal ein Stück Kuchen esse, dann weiss ich, das ist etwas Besonderes, das ich mir nicht jeden Tag gönne.»
Ein Spruch, der ihr hilft, lautet: «Zehn Gramm Butter schmecken nicht besser als ein Gramm.» Sollte die Kalorienbilanz doch mal zu hoch werden, geht sie schwimmen oder eine Extrarunde mit den Nordic-Walking-Stöcken. Wichtig war für sie auch das Einhalten des Nährstoffdiagramms – «Ich machte mir einen Sport daraus, die einzelnen Abschnitte genau einzuhalten».
Viele Bekannte, die fürchteten, mit dem Gewicht würde sie auch ihre mütterliche und gemütliche Art verlieren, wurden eines Besseren belehrt. Jasmin von Wartburg ist noch immer die Alte, nur mit einer gertenschlanken Silhouette und neuen Kleidern. «Es macht Spass, sich modisch einzukleiden, ich bin von Grösse 46 auf 38 geschrumpft, das ist ein wunderbares Gefühl.» Noch immer kann sie nicht fassen, dass sie jetzt so anders aussieht und sie betrachtet sich heute mit viel Vergnügen im Spiegel. «Am liebsten mag ich meine Handgelenke, an denen man jetzt endlich die Knöchel sieht», verrät sie. «Manchmal muss ich sie heimlich berühren um mich zu vergewissern: Ja, es stimmt, ich bin wirklich schlank.»
Karolina Dankow, 06.2009
Hinweis: Alle Fotos sind Originalaufnahmen und wurden nicht mit Softwareprogrammen bearbeitet. Die darauf abgebildeten Personen haben ihr schriftliches Einverständnis zur Veröffentlichung gegeben. Beachten Sie, dass eine Gewichtsabnahme individuell verläuft und nicht im Einzelfall vorhergesagt werden kann.