Silvia Weder (65) hat 57 Kilo
abgenommen

Ich kann heute so viel essen, wie ich will

Silvia Weder

, 65

 aus Gamprin FL

beruf
Internationale Controllerin / eigenes Unternehmen, heute pensioniert
gewicht vorher
119 kg
gewicht nachher
62 kg
grösse
168 cm

Blacky muss mit auf das Bild. Das macht Silvia Weder zur Bedingung. Denn so klein der Yorkshire Terrier ist, so grossen Anteil hat er am Erfolg seiner Halterin. «Ohne Blacky hätte ich mein Ziel nie erreicht», sagt die pensionierte Controllerin, die im Fürstentum Liechtenstein lebt. Und ihr Ziel war ambitioniert: 50 Kilo wollte sie loswerden. 56 Kilo hat sie innerhalb von 55 Wochen geschafft, somit im Schnitt ein Kilo pro Woche.

Das ist ein überaus beachtlicher Erfolg – zumal es gleich beim ersten Mal geklappt hat. Bis vor zwei Jahren hatte die 65-Jährige nämlich nie ernsthaft versucht, abzunehmen. «Ich dachte, dazu müsste ich auf alle meine liebgewonnen Speisen verzichten», erklärt sie. «Was ich damals noch nicht wusste, dass dies bei eBalance glücklicherweise nicht der Fall ist.»

 

Schon als Kind übergewichtig

Die Vorliebe für die «Speisen», die Silvia Weder meint, hat sie sich schon in der Kindheit angeeignet. Ihre Eltern führten ein Restaurant und ein Lebensmittelgeschäft, immer wieder fiel zwischendurch für die Kinder etwas Süsses und Salziges ab. Dem Bruder schadete das nicht, er blieb schlank wie die Mutter. Den beiden Schwestern setzte es an den Hüften an, Silvia Weder selber wurde mit 1,69 Grösse und 75 Kilo ein «richtiger Bommer» wie ihr Vater.

Als sie flügge wurde, änderte sich wenig daran. Im Gegenteil: Oftmals verzehrte sie nebst ihren Mahlzeiten bis 300 Gramm vollfetten Camembert, reichlich Pommes Chips und Schokolade, die sie «gleich tafelweise verschlang». Weil sie sich ausserdem kaum bewegte, legte sie mehr und mehr an Gewicht zu.

 

Silvias Tipps:

  • Das A und O ist ein disziplinierter Tagesablauf. Klare Essenszeiten, die Bewegungs- oder Sporteinheiten möglichst zu Beginn des Tages absolvieren. So kann man später nicht sagen, man habe keine Zeit dafür gefunden.
  • Das eBalance-Tagebuch wirklich konsequent führen.
  • Für alle, die sich nicht allein aufraffen können: Ein Hund, der seinen Auslauf braucht, bringt einen dazu, sogar bei Schnee und Regen hinaus zu gehen.
  • Bei Gluscht zwischendurch statt Schokolade ein Schoggi-Magerjoghurt und statt Chips Tomätli oder Gemüsestängeli essen.
  • Auch wenn das Gewicht zwischendurch stagniert: Sich nicht verunsichern lassen, beharrlich weiter machen und am Ziel festhalten.

 

Mit Essen die Zeit totgeschlagen

Ihre Berufstätigkeit begünstigte diese Entwicklung. Silvia Weder jettete zu Kunden auf dem ganzen Globus, von Los Angeles bis Hong Kong. Sie ass entsprechend viel auswärts. «Weil Geschäftskollegen und Kunden wussten, dass ich sehr gerne Süsses mag, wurde ich zudem regelmässig zum Dessert – zum Beispiel zu einer Glace-Cloupe – eingeladen.» Nach dem Abendessen habe sie dann in ihrem Hotelzimmer noch allerhand salzige und süsse Snacks verdrückt, erzählt sie. «Einfach, um die Zeit totzuschlagen.»

Auf der anderen Seite reduzierte sich ihre körperliche Aktivität auf ein Minimum. «Ich fuhr mit dem Lift in die Tiefgarage, mit dem Auto an den Bahnhof, mit dem Zug an den Flughafen, mit dem Rollband fast ins Flugzeug, an der Reisedestination mit dem Taxi ins Hotel.» Das Resultat: Mit 60 wog sie 90 Kilos, mit 63 brachte sie 119 Kilos auf die Waage und brauchte Kleidergrösse 54.

 

Wie ein Stein hingefallen

Die Folgen blieben nicht aus: Silvia Weder passte im Flugzeug kaum mehr in den Sessel. Auf einer Geschäftsreise in Polen stolperte sie, fiel wie ein Stein hin und konnte wegen ihres Übergewichts nicht mehr selber aufstehen. Der Buchhalter musste ihr aufhelfen. Per Krankenwagen ging es dann ins Spital. Diagnose: ausgerenkte Schulter. «Eine schlanke Person wäre sicher nicht so dumm gestürzt», sagt Silvia Weder.

Für sie «sehr unangenehm» auch der Vorfall in Korea: Sie hätte ihren Blutdruck im örtlichen Bezirksspital kontrollieren lassen sollen. Doch dort gab es für ihren Arm keine genug grosse Manschette. Zudem mochte sie ihren Körper immer weniger. «Deshalb durfte mich auch niemand fotografieren. Es gibt ein einziges Gruppenfoto, auf dem ich ganz zu sehen bin – das konnte ich leider nicht verhindern.»

 

Ein abschreckendes Beispiel

Immerhin: Ein Bild, wenn auch nicht ihr eigenes, gab den Ausschlag, dass sich Silvia Weder schliesslich fürs Abnehmen entschied. Wenn sie ihre Mutter im Altersheim besuchte, sah sie dort jeweils eine korpulente, meist schlecht gelaunte betagte Frau herumsitzen. «Dieser Anblick schreckte mich ab. Ich dachte, so will ich im Alter auf keinen Fall werden.»

Als sie Ende August 2012 pensioniert wurde, gönnte sie sich bewusst noch einen Monat Schlemmen. Danach startete sie mit eBalance – auf Empfehlung einer Freundin, deren Kollegin bereits erfolgreich mit dem Online-Programm abnahm.

 

Beim Spazieren Kalorien verbrauchen

«Mich überzeugte eBalance, weil es keine Gruppentreffen oder ähnliches gibt», sagt Silvia Weder. Entgegen kam ihr auch, dass man mit dem Programm nicht nur im Rahmen einer gesunden, ausgewogenen Ernährung die Kalorienaufnahme reduziert, sondern mit mehr Bewegung den Prozess der Gewichtsreduktion zusätzlich unterstützt. «Das war bei den vielen Kilo, die ich abnehmen wollte, ein Segen. Ich hätte ja sonst kaum mehr etwas essen können.»

Silvia Weder setzte auf Spaziergänge an der frischen Luft und in Begleitung von Blacky, der einem Kollegen gehört. Im ersten Monat schaffte sie kaum zehn Minuten, weil ihr die Füsse so weh taten. Doch sie hielt durch – mit dem Hund musste sie ja Gassi gehen. Nach zwei Monaten wurde es besser, nach drei Monaten konnte sie die Gehzeit bereits verdoppeln – und bald war es nicht mehr Blacky, der sie hinauszog, sie freute sich selber auf die Ausflüge, auf welchen sich auch nette Kontakte mit anderen Hundebesitzern ergaben.

 

An neue Gegebenheiten gewöhnen

Heute ist Silvia Weder sechs Mal pro Woche zwei bis drei Stunden mit Blacky unterwegs. «Deshalb kann ich jetzt so viel essen, wie ich will, und meine neue Linie trotzdem halten.» Was nicht bedeutet, dass sie in alte Muster zurückfällt. Ihre «liebgewonnen Speisen» hat sie zwar nicht ganz vom Speiseplan gestrichen, doch sie machen nicht mehr ihre Haupternährung aus. Im Normalfall isst sie vielmehr nebst Poulet, Fisch und Beilagen viel Gemüse, Salat und Obst. Den Gluscht zwischendurch stillt sie mit rohem Gemüse oder einer Trockenfrucht. «Das funktioniert.

Heisshunger wie früher verspüre ich nie mehr.»

Seit November 2013 hält Silvia Weder ihr Gewicht. Deshalb konnte sie auch ihre alten Kleider entsorgen und legt sich jetzt nach und nach eine neue Garderobe in Kleidergrösse 40 zu. «Die Auswahl, die ich in dieser Grösse habe, verunsichert mich noch etwas. Ich muss noch herausfinden, was zu meinem Typ passt», sagt sie.

 

Auch gesundheitlich ein Gewinn

Ebenso vertraut machen muss sie sich noch mit ihrem schlankeren und leichteren Körper, den sie jetzt definitiv zwischen 63 und 65 Kilo einpendeln will. «Ich habe das Gefühl, dass ich mich noch immer so langsam und wenig wendig bewege wie früher, obwohl mein Bauchumfang von 130 auf 87 Zentimeter geschrumpft ist. Der Kopf hinkt offenbar der Realität hinterher und braucht noch etwas Zeit.»

An ihre neue Erscheinung müssen sich auch Bekannte und Kollegen gewöhnen. «Teils erkennen sie mich höchstens noch an der Stimme oder meinen roten Haarsträhnen», sagt sie und lacht. Was sie aber noch mehr freut: Ihr Arzt hat kürzlich lobend konstatiert, dass ihre Cholesterinwerte inzwischen «sensationell gut» seien.

 

Jolanda Lucchini, 03.2014

Hinweis: Alle Fotos sind Originalaufnahmen und wurden nicht mit Softwareprogrammen bearbeitet. Die darauf abgebildeten Personen haben ihr schriftliches Einverständnis zur Veröffentlichung gegeben. Beachten Sie, dass eine Gewichtsabnahme individuell verläuft und nicht im Einzelfall vorhergesagt werden kann.