«Mein Partner, der mein Gewicht jederzeit akzeptierte, findet, ich sei zufriedener geworden», sagt Simone Jaisli. Und tatsächlich: Dank eBalance hat die Direktorin einer Behindertenwerkstatt ein vollkommen neues Lebensgefühl kennengelernt. «Ich bin nicht dünn, noch immer habe ich etwas Speck um die Hüften. Aber die Zeiten sind vorbei, als ich beim Treppensteigen und Skilaufen schon nach Minuten ins Schwitzen kam. Heute bin ich körperlich fit, und das befriedigt mich ungemein.»
Früher war das anders. Sie habe ihr Übergewicht zwar zu verdrängen versucht, gibt die 54-Jährige zu. Oft sei ihr trotzdem nicht richtig wohl gewesen. «Wenn ich in der Öffentlichkeit ass, schämte ich mich. Und auch im Job fühlte ich mich auf eine unangenehme Art exponiert.»
Strategien entwickeln statt sich dem Schicksal ergeben
Simone Jaisli gehört zu den Menschen, die fürs Leben gern essen und schon von Kind auf zu viele Kilos auf die Waage brachten. Sie dachte denn auch, das sei ihr Schicksal, und sie würde ihr Gewicht nie in den Griff bekommen. Doch dann, als sie im Sommer 2009 Probleme mit dem Hüftgelenk bekam, meldete sie sich bei eBalance an. «Den Anstoss dazu gab mir ein ebenfalls übergewichtiger Freund, der genau so gerne schlemmt wie ich. Dass er mit dem Online-Programm 15 Kilo abnehmen und noch immer geniessen konnte, machte mir Mut.»
Besonders faszinierend fand Simone Jaisli den spielerischen Aspekt von eBalance. «Man muss sich gegenüber komplett ehrlich sein und wirklich alles, was man isst und trinkt, ins persönliche Online-Tagebuch eintragen.» Dann sähe man ganz schnell, wo die eigenen Ernährungsprobleme lägen, und könne mit dem bei eBalance erworbenen Hintergrundwissen eine individuelle Strategie dagegen entwickeln. «Das ist besser als eine vorgegebene Diät.»
- Individuelle Strategien entwickeln: Worauf kann ich verzichten? Was tut mir gut? Was brauche ich wirklich?
- Sich selbst auf die Schulter klopfen, wenn man einer unnötigen kulinarischen Sünde erfolgreich aus dem Weg gegangen ist.
- Immer Rüebli, Sellerie oder Früchte griffbereit halten.
- Sich gewahr werden, dass der eigene Körper kein Abfallkübel ist. Und deshalb auch kleinste Reste lieber im Kühlschrank für eine Restenmahlzeit aufbewahren oder auch einmal entsorgen, anstatt noch schnell in den Mund stecken! Auch den Teller des Kindes oder des Partners nicht fertigessen, und Schüsseln nicht ausschlecken.
Geniessen statt in sich hinein futtern
Sie selbst ging dabei so vor: «Ich habe mir überlegt, auf welche Kalorienbomben ich ganz gut verzichten könnte. Und kam darauf, dass ich Gipfeli und Pommes Frites eigentlich gar nicht besonders mag, sondern nur futterte, weil meine Mitarbeiter es auch taten. Seither lange ich nur noch bei Sachen zu, die mich wirklich glücklich machen. Dann aber ohne schlechtes Gewissen.»
Ein zweites Beispiel: «Wenn ich am Morgen schon Brot oder Müesli esse, kann ich fast nicht mehr aufhören. Deshalb kommt bei mir heute ein leichtes Frühstück auf den Tisch. Die Kohlenhydrate nehme ich erst am Mittag zu mir.»
Neues Selbstwertgefühl statt Süssgelüste
Seit sich Simone Jaislin dieses neue Verhalten angewöhnt hat, geht es mit dem Abnehmen wie geschmiert: 20 Kilo ist sie schon losgeworden, weitere 4 will sie noch in Angriff nehmen. Ein Kniff, der ihr dabei auch helfen wird: «Ich koche sehr gerne und esse am Abend mit meinem Partner ein richtiges Znacht. Dabei achte ich darauf, viel Gemüse auf meinem Teller zu haben. Auch in die Pasta gebe ich Gemüsewürfel, die machen das ganze leichter und doch hat man das Gefühl, richtig gegessen zu haben.»
Und was, wenn sie zwischendurch über die Stränge schlägt? Dann setzt sie sich am nächsten Tag ganz einfach eine Stunde aufs Velo oder auf den Hometrainer und gleicht das so wieder aus. Zudem habe sich ihre Lust auf Süsses ohnehin drastisch vermindert. «Früher zog es mich förmlich in eine Bäckerei hinein, heute kann ich gut daran vorbeigehen. Die Befriedigung, die mir einst die Cremeschnitte gab, schöpfe ich heute aus meinem guten Selbstwert- und Körpergefühl».
Ein Schlüsselerlebnis, das sie besonders aufstellte, hatte Simone Jaisli im Kleidergeschäft. Auf einmal passten ihr wieder Hosen der Grösse 40. «Und das, nachdem ich mich früher kaum mehr in eine 46 hineinquetschen konnte.»
Karolina Dankow, 03.2012
Hinweis: Alle Fotos sind Originalaufnahmen und wurden nicht mit Softwareprogrammen bearbeitet. Die darauf abgebildeten Personen haben ihr schriftliches Einverständnis zur Veröffentlichung gegeben. Beachten Sie, dass eine Gewichtsabnahme individuell verläuft und nicht im Einzelfall vorhergesagt werden kann.