Rémy Baumann (30) hat 37 Kilo
abgenommen

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Vom Allesesser zum «Léger-Jünger

Rémy Baumann

, 30

 aus Feldmeilen

beruf
Kaufmännischer Angestellter
gewicht vorher
130 kg
gewicht nachher
93 kg
grösse
186 cm

Wenn nach dem Grillieren noch eine Wurst übrig blieb, die keiner mehr wollte – Rémy Baumann langte zu. «Nie liess ich einen Resten im Teller liegen, immer ass ich alles bis zum letzten Bissen auf,», erinnert er sich. Das galt nicht nur für die eigene Portion, sondern auch für das, was andere nicht mehr hatten essen mögen. Die Einstellung, dass man eine Speise auch mal ablehnen kann, war ihm fremd. Auf diese Art futterte sich der kaufmännische Angestellte 130 Kilo an. «Naschen war bei mir nie das Problem, aber zu den Hauptmehlzeiten verdrückte ich locker das Dreifache dessen, was ich eigentlich brauchte».

In diesem Sommer geniesst er die Grill-Saison im frischen Wind. «Man kann allerlei Gesundes auf den Rost werfen und sich satt essen, ohne viel Fett zu sich zu nehmen», weiss er. Ausserdem hat der 30-Jährige die Speisen aus dem kalorienreduzierten Regal von Coop und Migros entdeckt. «Ich bin ein richtiger Légèr-Jünger geworden. Die fettreduzierten Bratwürste schmecken genauso gut, wie die normalen und ich spare fast die Hälfte der Kalorien», rechnet Baumann vor.

 

Rémys Tipps:

  • Essen bis man satt ist – nicht mehr
  • Vorausschauen und «Sünden» einplanen. Dementsprechend den Speiseplan anpassen
  • Selbstkontrolle durch genaues Tagebuchführen

 

 

Der Gesinnungswandel und das neue Bewusstsein dem Essen gegenüber haben sich seit November 2006 langsam eingestellt. Zu dieser Zeit meldete sich Baumann bei eBalance an. Er war durch einen Artikel im 20Minuten auf das Internetprogramm gestossen und hatte seitdem immer wieder betont, er werde da mitmachen. «Irgendwann hatte meine Freundin von meinem dauernden Gerede genug und brachte mich dazu, auf Worte Taten folgen zu lassen», sagt er lachend. Seitdem motivierte ihn vor allem der Erfolg. Fast jeden Montag, als er auf die Waage stieg, konnte er einen Gewichtsverlust von einem halben Kilogramm verbuchen – ein Gefühl, das Baumann als sensationell beschreibt. Bis heute hat er bereits über 37 Kilo verloren. Dabei musste er, wie er stolz betont, nie auf die «Freuden und Genüsse des Lebens» verzichten. «Wenn ich ausgehe, bestelle ich noch immer einen Drink – oder auch mehrere. Ich plane die Kalorien schon während des Tages ein und passe mein Essverhalten an», erklärt er sein Rezept. «Mein täglicher Kalorienbedarf liegt bei über 2000, was ziemlich viel ist. Es fällt mir nicht schwer, in diesem Rahmen zu haushalten». Andere «Sünden» hingegen hat er aus dem Speiseplan gestrichen. Statt einer Crèmeschnitte nachzugeben, isst er lieber drei ordentliche Mahlzeiten am Tag und wenn er nur an Pommes Frittes denkt, stellt sich bei ihm ein schlechtes Gefühl ein: «Frittiertes ist dermassen ungesund, das ist es mir einfach nicht wert».

Stattdessen hat er sich auf Tuchfühlung mit den verschiedensten Speisen begeben und gelernt, wie man Kalorienbomben lustvoll ersetzt. Er wurde ein Fan von Darvida-Produkten, statt Erdnüssen knabbert er Salzstangen und nach einem Teller Hartweizengriess-Spaghetti platzt er fast aus allen Nähten. «Nie hätte ich geglaubt, dass Vollkronprodukte so satt machen», berichtet er. «Überhaupt war ich in meinem ganzen Leben noch nie in einem Bioladen – jetzt habe ich dort fantastische Speisen entdeckt». Baumann kocht heute so viel, wie noch nie zuvor. Einige der eBalance-Rezepte sind zu festen Werten in seinem Speiseplan geworden. Auf diese Weise muss er auch nicht auf Pizzas verzichten: Mit dem richtigen Teig und Belag wird selbst der Fast Food zu einem gesunden Mahl.

Selbstverständlich geschah der Gesinnungswandel nicht von heute auf morgen. Baumann musste sich von Grund auf neu kennen lernen. Jetzt erscheint ihm jeder Bissen sättigender als früher, wo er wahllos in sich hineinschaufelte.

Dabei hat er bereits einen Versuch, Gewicht zu verlieren, hinter sich. Kurz vor der Rekrutenschule nahm er in einem Ernährungszentrum dank einer kohlenhydratarmen Diät stark ab. «Ich hatte ständig Hunger und der Jojo-Effekt war herrlich», erinnert er sich. Bei eBalance geniesst er neben der Tatsache, dass alles erlaubt ist, vor allem die Selbstkontrolle. Sich von einem Ernährungscoach Regeln auferlegen zu lassen, geht ihm gegen den Strich. «Das Ernährungstagebuch von eBalance führe ich jedoch wie ein Bünzli», sagt er. Nur so gelinge es, die Selbstkontrolle aufrecht zu erhalten. Schliesslich sei man nur jemandem Rechenschaft schuldig: sich selbst.

Karolina Dankow, 2007

Hinweis: Alle Fotos sind Originalaufnahmen und wurden nicht mit Softwareprogrammen bearbeitet. Die darauf abgebildeten Personen haben ihr schriftliches Einverständnis zur Veröffentlichung gegeben. Beachten Sie, dass eine Gewichtsabnahme individuell verläuft und nicht im Einzelfall vorhergesagt werden kann.