In den vergangenen Jahren, als der Zeiger ihrer Waage immer mehr ausschlug, liess sich Ursula Salvisberg kaum mehr fotografieren. «Eine Ausnahme machte ich gerade mal für ein Bild mit meiner Enkelin», sagt sie. «Da hatte ich aber auch meine Höchstphase noch nicht erreicht.»
Höchstphase: Das war für die medizinische Praxisassistentin aus dem solothurnischen Utzenstorf jene Zeit, in der sie bei 97 Kilo angelangt war und endgültig jeder Kamera aus dem Weg ging. «Wenn jemand das Objektiv auf mich richtete, war es mir sehr unangenehm», erklärt sie.
Gewichtszunahme erst durch Schwangerschaften
Von diesem Gefühl der Peinlichkeit ist Ursula Salvisberg inzwischen wieder frei. Sie ist es losgeworden – zusammen mit 17 Kilo. Das ist ein Drittel mehr, als ihre Enkelin damals wog. Oder ungefähr ein Drittel ihres eigenen Körpergewichts in ihren besten Zeiten. Bis 27 war die heute 60-Jährige nämlich 56 Kilo leicht. Dies, obwohl sie seit der Kindheit «eine Schwäche für Salziges wie Chips, Teigwaren, Fleisch mit Rahmsaucen und rezenten Vollfettkäse hatte».
Erst mit der ersten Schwangerschaft und dem Stillen setzten sich auf einmal überflüssige Pfunde an, mit dem zweiten Kind kamen weitere dazu. «Da ich voll mit unserem Nachwuchs beschäftigt war, fand ich aber nicht die Musse, mich mit dieser Gewichtsentwicklung zu befassen.»
- Regelmässig essen.
- eBalance-Tagebuch nachführen hilft Naschverhalten aufzudecken und konsequent zu bleiben.
- Für Chips-Liebhaber: Eine Portion in ein Schüsselchen schütten und sich nicht aus dem Sack bedienen. Bewusst geniessen.
- Mit Ausreden Schluss machen. Wird zum Beispiel eine Packung Chips oder Guetzli geöffnet, muss sie nicht gleich vollständig verzehrt werden, weil sie sonst an Geschmack verliert oder verdirbt. Man kann die Packung auch luftdicht abschliessen.
Misserfolg mit selbst auferlegten Essverboten
Nach der Jahrtausendwende, Ursula Salvisberg war inzwischen 85 Kilos schwer, startete sie schliesslich doch eine erste Abnehmrunde. Sie hungerte 7 Kilo weg, nahm sie aber rasch wieder zu. Es folgten eine Handvoll weitere Versuche, die unwillkommenen Fettreserven loszuwerden.
Weshalb sie alle erfolglos blieben, ist Ursula Salvisberg heute klar: «Ich setzte auf Verzicht». Die selbst auferlegten Verbote, zum Beispiel strich sie die geliebten Eier-, Käse-, Schinken- und Salamisandwiches, mündeten immer wieder in Fressattacken. «Ich verlor jedes Mass, nahm noch mehr zu und hatte überhaupt kein Sättigungsgefühl mehr.»
Einnahme von Diätdrinks
Auch dass es mit Diätdrinks nicht funktionierte, wundert Ursula Salvisberg wenig. «Zu Beginn nahm ich zwar tüchtig ab. Doch ich trank diese Flüssignahrung lustlos, mit der Zeit widerstand sie mir sogar.»
Diesen Frust kompensierte sie beim Mittagessen, das sie selber bestimmen durfte. «Ich packte in den Lunch so viele Schmausereien, dass es die Drinks so ziemlich aufwog. Idiotisch, aber ich konnte nicht anders.» Der Abbruch der Kur war absehbar.
Die richtige Methode zur richtigen Zeit gefunden
Im letzten Dezember, es drohte jetzt bereits die 100-Kilomarke, sah Ursula Salvisberg einen TV-Spot von eBalance. «Es schien, als sei das Programm endlich die für mich stimmige Methode. Denn anstelle von Verboten und täglichen Einschränkungen basiert es auf Selbstbestimmung und Selbstregulierung.» Kam dazu, dass sie inzwischen privat mehr Zeit für sich fand. Sie wagte einen weiteren Abnehmstart.
Und tatsächlich, diesmal erfüllten sich ihre Hoffnungen. Da sie morgens noch nie richtig essen mochte, nahm sie zum Frühstück weiterhin nichts als einen Kaffee und reicherte ihn mit Magermilch an. Ansonsten machte sie sich aber neue Gewohnheiten zu eigen, die sie nach wie vor pflegt. Verschlang sie früher am Mittag zwei Teller Nudeln mit Poulet an Rahmsauce und einen Salat an Mayo-Rahmsauce, bereitet sie sich jetzt etwa einen Blattsalat mit Peperoni, Tomaten, Sellerie, Mozzarella und selbst angerührter Joghurt-Sauce zu. «Zu meinem Erstaunen habe ich festgestellt, dass der Salat so mindestens so lecker schmeckt wie die fette Version.»
Hilfreiches eBalance-Tagebuch
Wesentlich weniger Fett und zudem kleinere Portionen stehen auch beim Abendessen auf dem Menuplan. Ein Glas Bier oder Wein gönnt sie sich in der Regel am Sonntag oder bei Einladungen. Aber ist das alles nicht doch etwas karg? «Nein, seit ich Mitglied von eBalance bin», so Ursula Salvisberg, «hatte ich nie mehr das Gefühl, nicht wirklich satt zu sein.»
Dazu trägt bei, dass sie in ihrem Online-Tagebuch bei eBalance seit Beginn diszipliniert notiert, was und wie viel davon sie isst. Sie gewann dadurch wichtige Erkenntnisse, zum Beispiel, dass sie sich nebst den deftigen Mahlzeiten auch gerne einen Zvierikaffee mit Schoggi, ein paar Guetzli oder Pommes Chips genehmigte. «Vorher habe ich das schlicht verdrängt. Dass ich am Morgen nur einen Kaffee trank, galt mir als Freipass für den Tag. Heute plane ich solche kleinen Belohnungen in mein Kalorienguthaben ein.»
Gewichtsverlust ohne Marathon
Überhaupt: Ursula Salvisberg hat für sich den Weg gewählt, ihr Gewicht vor allem via Essverhalten zu reduzieren. «Ich weiss zwar, dass es in Kombination mit viel Bewegung einfacher geht, aber Sport macht mir seit jeher einfach keinen Spass», erklärt sie. «Das Fitnesscenter oder ein Marathon wären somit gar nichts für mich.»
Wobei auch sie nicht einfach auf dem Sofa sitzt. Sie hat sich vielmehr aufgerafft und ist neuerdings jede Woche drei Stunden körperlich aktiv. «Ich fahre etwa mit dem Velo zu meiner Mutter ins Altersheim – insgesamt bin ich da über eine Stunde unterwegs.» Und sie macht ein bis zwei Mal die Woche Übungen zu Hause, das lindert auch ihre Rückenschmerzen.
Das Wohlfühlgewicht ins Auge gefasst
Das Abnehmen habe sie diesmal «keine grosse Überwindung gekostet», bekräftigt Ursula Salvisberg. Deshalb avisiert sie nun mit Hilfe von eBalance einen weiteres Ziel: Das Erreichen und Halten ihres Wohlfühlgewichts, das sie im Bereich zwischen 72 und 75 Kilo verortet. «Ich bin überzeugt, das ist realistisch.»
Motiviert, ihren Weg weiterzuverfolgen, wurde sie freilich nicht zuletzt auch durch die vielen Komplimente, die sie in ihrem privaten Kreis und an ihrem Arbeitsort erntete. Einzig ihre Enkelin meinte kürzlich zu ihr: «Du bist jetzt schön schlank, aber leider nicht mehr so weich.» Ursula Salvisberg erzählt‘s – und so, wie sie dabei lächelt, darf ihre Enkelin versichert sein: Ein liebevolles Grosi ist sie auf jeden Fall geblieben.
Jolanda Lucchini, Text und Fotos, 07.2015
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