«Kaufte ich früher eine Tafel Schokolade, ass ich sofort die ganze auf», sagt Yela Müller. Besonders am Anfang ihrer Gymnasialzeit, als sie selbständiger wurde und sich vermehrt in der Mensa ernährte, nahmen die ungesunden Essgewohnheiten überhand.
«Ständig war ich etwas am Mampfen, aus Gewohnheit und oft aus Stress.» Auch Probleme kompensierte die angehende Studentin der Logopädie mit kulinarischen Genüssen. «Ein normales Hungergefühl kam mir abhanden, ebenso das Sättigungsgefühl», sagt sie. «Oft überass ich mich und nachher war mir unwohl.»
Weltmeisterin im Kaschieren
Kein Wunder, nahm die hochgewachsene Bernerin langsam, aber stetig zu. Ihr Gewicht steuerte Richtung 90-Kilo-Marke. Doch da sich das überflüssige Fett gleichmässig am ganzen Körper verteilte, wurde sie nie als dick wahrgenommen.
«Zudem war ich Weltmeisterin im Kaschieren und trug nur weite Pullis und Leggins», erinnert sie sich. «Damals dachte ich, das sei mein Kleiderstil. Erst heute, wo ich kurze Hosen und enge Tops tragen kann und mich darin attraktiv fühle, habe ich meine Liebe für Mode entdeckt.»
- Kalorienreduzierte Glace haben weniger Fett und Zucker und sind daher eine gute Variante, um im Sommer die Lust nach Süssem zu sättigen.
- Gegen Heisshunger helfen Wasser mit Kohlensäure oder ein Kaugummi.
- Als Motivation alte Fotos von sich anschauen oder enge Hosen anprobieren.
Blitzdiät kam nicht in Frage
Auch wenn sie sich nach Aussen nichts anmerken liess, litt Yela Müller unter ihrer Figur und der scheinbar unaufhaltbaren Gewichtszunahme. Ihre Mutter, die sich Sorgen um die Gesundheit der Tochter machte, motivierte sie, das Online-Programm eBalance auszuprobieren. Sie bot an, den Mitgliederbeitrag zu übernehmen.
«Ich kannte das Programm nicht, war aber sofort angetan, weil es sehr realitätsnah schien.» Blitzdiäten kamen für die 20-Jährige nicht in Frage. Sie wollte gesund und langsam abnehmen und so ein dauerhaftes Resultat erreichen.
Anfängliche Gereiztheit und Heisshungerattacken
«Um für den Start des Projekts genügend Zeit zu haben, begann ich während der Sportferien mit eBalance. Zunächst hielt ich mich strikt an die Richtlinien: Jeder Bissen wurde minutiös abgewogen und in das Online-Tagebuch eingetragen.»
Da sie ihr Essverhalten komplett umstellen musste, fielen Yela Müller die ersten Wochen nicht leicht. «Oft war ich gereizt und hatte ein grosses Bedürfnis, mir den Magen vollzuschlagen.» Doch bald lernte sie, diese Situationen in den Griff zu bekommen, indem sie bei aufkommendem Heisshunger ein Glas Wasser mit Kohlensäure trank, einen Kaugummi kaute oder zu kalorienarmen Snacks wie Gurken oder Silberzwiebeln griff.
«Extrem hilfreich war es auch, viel zu unternehmen. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, geht es mir gut und ich bin abgelenkt. Sitze ich allein zu Hause, lockt hingegen der Kühlschrank.»
Gute Planung gegen Futterneid
Käse, Konfitüre, Butter hat Yela Müller komplett vom Speiseplan gestrichen, statt ein kleines Stück normales Brot isst sie lieber zwei Scheiben Pumpernickel. «Für manche Leute mag das radikal klingen, aber für mich ist es Teil einer Entscheidung.» Da sie die Grösse einer Portion schlecht einschätzen kann und dazu neigt, sich selbst zu belügen, wägt sie bis heute ihre Menus ab.
Vor Ausflügen und Picknicks ist für sie eine gute Planung das A und O. Hat sie sich im Voraus mit genügend gesunden Snacks wie Äpfeln oder Vollkorn-Crackern eingedeckt, bleibt der Futterneid aus, wenn ihre Kollegen Pommes-Chips essen. Und sollte sie doch einmal die Lust nach süssen Sünden packen, schwört sie auf kalorienreduzierte Produkte. «Light-Glace ist inzwischen in vielen Lebensmittelläden erhältlich. Sie hat weniger Fett und Zucker, schmeckt mir aber genau so gut, wie die normale Variante», sagt sie.
Motivation durch alte Fotos
Zur Motivation schlüpft Yela Müller zwischendurch in ein Paar enge Hosen und ist überglücklich, wenn diese nicht nur passen, sondern sogar etwas locker sitzen. Auch alte Fotos zu betrachten hilft ihr, am Ball zu bleiben: Im Vergleich sehe sie heute aus, «als hätte ich eine ganze Schicht vom Körper abgestreift», sagt sie strahlend.
Tatsächlich ist sie seit vergangenem Winter bereits 16 Kilo leichter geworden. Damit sie etwas Spielraum für allfällige Gewichtsschwankungen hat, sollen jetzt weitere 6 Kilo weg. Doch bereits jetzt geniesst Yela Müller ihr neues Körpergefühl in vollen Zügen. Denn nebst dem äusseren Erscheinungsbild hat sich auch ihre Kondition stark verbessert. «Sportlich war ich schon immer, aber heute bin ich richtig fit und Bewegung macht mir unglaublich Spass.»
Wieder Freude am Essen
Besonders schätzt Yela Müller, dass sich ihr Verhältnis zum Essen normalisiert hat. «Ich weiss jetzt wieder, was Hunger ist. Am Tisch nehme ich mir Zeit und geniesse jeden Bissen.»
Bei eBalance fühlt sie sich gut aufgehoben, weil das Programm einen Rahmen setzt, aber auch Raum zum Experimentieren lässt. «Eine Zeitlang habe ich mir allerdings zu viele kleine Ausrutscher gegönnt – prompt war ich 2 Kilo schwerer.» Schnell kehrte sie deshalb zu einer disziplinierteren Ernährung zurück – und nahm wieder ab.
Rückblickend weiss Yela Müller: «Ich habe zu lange den Kopf in den Sand gesteckt und bewusst die Kalorienangaben von Lebensmitteln ignoriert.» Heute achtet sie bewusst darauf, was sie zu sich nimmt. Nebst der schlanken Figur hat sie so auch die Freude am Essen zurückgewonnen.
Karolina Dankow, 08.2013
Hinweis: Alle Fotos sind Originalaufnahmen und wurden nicht mit Softwareprogrammen bearbeitet. Die darauf abgebildeten Personen haben ihr schriftliches Einverständnis zur Veröffentlichung gegeben. Beachten Sie, dass eine Gewichtsabnahme individuell verläuft und nicht im Einzelfall vorhergesagt werden kann.