Nach einem besonders schweren Mehrgänger im Restaurant wird den Gästen oft ein kleiner Verdauungsschnaps empfohlen. Doch lässt sich durch Alkohol wirklich die Verdauung fördern?
Zugegeben: Kräuterschnaps schmeckt etwas nach Medizin und lässt dadurch eine positive Verdauungswirkung erahnen. Sollten Sie diese bei sich feststellen, kann es sich jedoch nur um Placebo handeln. Das Gegenteil ist der Fall: Alkohol wie auch andere Flüssigkeiten verdünnen nämlich nicht das schwere Essen, sondern die Magensäure. Hinzu kommt, dass durch Alkohol der Lipidspiegel (Fettspiegel) im Blut ansteigt, wodurch der Fettabbau wiederum gehemmt wird. Bevor das Essen verdaut werden kann, hat der Körper also mit dem Abbau des Alkohols zu schaffen. Dieser hemmt während des Verdauungsprozesses die Muskeln der Magenwände, wodurch die Nahrung langsamer oder gar nicht fortbewegt werden kann.
Des Weiteren sollten Sie beachten, dass alkoholische Getränke viele Kalorien enthalten und unbedingt zur täglichen Kalorienbilanz hinzugerechnet werden müssen. Kräuter wie Fenchel, Kümmel oder Lorbeer können die Verdauung zwar unterstützen, können Ihre Wirkung in Kombination mit Alkohol jedoch nicht entfalten und sind deshalb nicht die beste Wahl.
Wer nach einem schweren Essen seine Verdauung unterstützen will, macht besser einen Spaziergang an der frischen Luft. Das regt sowohl die Verdauung, als auch den Kreislauf/Stoffwechsel an und verbrennt zusätzlich ein paar verspiesene Kalorien.
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Jasmine Helbling, Redaktorin eBalance,