Exotische Früchte – ökologisch problematisch?

Exotische Früchte - ökologisch problematisch? - eBalance Blog

20. October 2015

, eBalance

Wenn es hierzulande trüb und kalt ist, haben exotische Früchte aus den Tropen Hochsaison. Sie sind bekömmlich, vitaminreich und viel einfacher für den Genuss vorzubereiten, als ihr exotisches Aussehen annehmen lässt. Doch wie schneiden die Exoten bezüglich Ökobilanz ab? eBalance.ch nimmt es unter die Lupe.

Wenn es hierzulande trüb und kalt ist, haben exotische Früchte aus den Tropen Hochsaison. Sie sind bekömmlich, vitaminreich und viel einfacher für den Genuss vorzubereiten, als ihr exotisches Aussehen annehmen lässt. Doch wie schneiden die Exoten bezüglich Ökobilanz ab? eBalance.ch nimmt es unter die Lupe.

Im Winter ist die Auswahl an einheimischen Früchten klein, dafür kommen immer mehr Exoten in die Läden. Nebst Bananen und Ananas, in unseren Breitengraden einst der pure Luxus, werden heute auch exotische Früchte mit ungewohntem Aussehen und fremd klingenden Namen wie Granadilla, Mangostane, Kiwano und Cherimoya angeboten.

Mit ihrem Formen- und Farbenreichtum werten sie jede Fruchtschale auf, genügend ausgereift und frisch gegessen sind sie ein gesunder und vitaminreicher Genuss. Es lässt sich mit ihnen aber auch vielen Gerichten eine spezielle Note verleihen oder hübsche Dekorationen auf den Teller zaubern. Zudem sorgen sie für einen Hauch Ferienfeeling. Doch die köstlichen Früchte legen meist einen sehr weiten Weg zurück. Sie stammen vorwiegend aus Übersee und müssen eingeschifft oder eingeflogen werden.

Vor- und Nachteile des Transports

Der Flugtransport bietet den Vorteil, dass die Exoten schon im frühreifen Stadium geerntet werden können. Allerdings fällt die Ökobilanz durch den Lufttransport sehr schlecht aus. Die hohen Kosten und die Umweltverschmutzung haben dazu geführt, dass heute der grösste Teil der exotischen Früchte per Schiff transportiert wird. Ausser all diejenigen Sorten, welche besonders empfindlich sind oder schnell verderben. Dazu gehören beispielsweise Baby-Bananen und Baby-Ananas, Physalis, Litchis, Tamarillos, Pitahayas, Kumquats, Sternfrüchte, Passionsfrüchte und Mangostane.

Der Schiffstransport hingegen verursacht deutlich weniger Schadstoffemissionen. Die noch unreif geernteten Früchte werden in künstlich temperierten Containern transportiert, was auf dem Wasserweg bis zu drei Wochen dauern kann. Durch eine spezielle Gas-Atmosphäre wird das Obst dann zum Nachreifen animiert.

Diverse Untersuchungen und Analysen ergaben, dass die Transportart entgegen der allgemeinen Vorstellung keinerlei Einfluss auf den Geschmack und den Vitamingehalt der exotischen Früchte hat. Der Hinweis “Flugobst” ist somit keine Qualitäts-Auszeichnung. Ganz grundsätzlich sollte beim Einkauf eine saisongerechte Wahl oberste Priorität haben, um lange Transport- und/oder Lagerzeiten zu vermeiden.

Sollten exotische Früchte konsumiert werden?

Die wertvollen Vitamine oder Mineralstoffe können auch durch heimische Angebote gedeckt werden. Als sinnvolle Ausnahme, Ergänzung oder als kleine Abwechslung zwischendurch sind exotische Früchte eine spannende Zutat. Sie sollten aber keinesfalls zum täglichen Genuss werden. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass die Ökobilanz von Obst und Gemüse im Allgemeinen besser ausfällt als diejenige vieler anderer Lebensmittel. Gleichzeitig haben während mehrerer Monaten gelagerte, europäische Äpfel teilweise eine ebenso negative Ökobilanz wie zum Beispiel importierte Früchte von weit her. Deshalb ist beim Obsteinkauf neben der Regionalität vor allem auch die Saisonalität von grosser Bedeutung.

Und zu guter Letzt werden einzelne exotische Früchte während einiger Monate auch in Europa oder anderen näheren Regionen angebaut.

Claudia Müller, dipl. Ernährungsberaterin HF, eBalance.ch / Bild: © eBalance.ch

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