Diese Effekte machen scharfes Essen zu einer attraktiven Option für Menschen, die ihre Mahlzeiten mit einem gesundheitlichen Mehrwert geniessen möchten.
Was ist Schärfe?
Scharf ist eigentlich kein Geschmack, wie süss, sauer, salzig, bitter und umami. Tatsächlich ist es eine Schmerzreaktion, die u.a. dafür sorgt, dass Glückshormone freigesetzt werden. Ausserdem wird durch Schärfe die Durchblutung der Mundschleimhaut verstärkt, was wiederum die Geschmacksknospen aktiviert und den Geschmack von Gerichten verstärken und dadurch verbessern kann.
Abgesehen von Capsaicin gibt es aber auch noch andere scharfe Stoffe, wie Piperin im Pfeffer, Alicin im Knoblauch, Senföle im Meerrettich oder Senf und Gingerole im Ingwer.
Scoville Skala
Als Masseinheit für Schärfe von Chili-Schoten und scharfen Saucen wird die Scoville Skala herangezogen. Benannt ist sie nach dem Pharmakologen Wilbur Scoville, der sie entwickelte. Die Skala misst den Gehalt an Capsaicinoiden, den Substanzen in Chilis, die für ihre Schärfe verantwortlich sind.
Die Messung erfolgt durch Verdünnen einer Chili-Extraktlösung, bis keine Schärfe mehr wahrgenommen wird. Der Wert auf der Scoville-Skala gibt dann an, wie oft die Lösung verdünnt werden musste, bis die Schärfe nicht mehr spürbar war. Je höher der Scoville-Wert, desto schärfer ist die Chili-Sorte oder die Sauce.
Gesundheitliche Wirkung
- Stimmungsaufhellend: Capsaicin regt die Produktion von Endorphinen an, die als natürliche Schmerzmittel wirken und ein Gefühl des Wohlbefindens erzeugen.
- Verdauungsfördernd: Scharfes Essen kann die Verdauung anregen und soll den Stoffwechsel ankurbeln. Es fördert die Produktion von Magensäure und kann somit die Verdauung von schwer verdaulichen Lebensmitteln unterstützen.
- Antibakteriell: Capsaicin hat antibakterielle Eigenschaften, die helfen könnten, schädliche Bakterien im Verdauungstrakt zu bekämpfen.
- Durchblutungsfördernd: Scharfe Lebensmittel erweitern die Blutgefässe und verbessern die Durchblutung, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken kann.
Risiken und Vorsichtsmassnahmen
Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch Risiken, die mit dem Verzehr extrem scharfer Lebensmittel verbunden sind. Besonders hohe Capsaicin-Konzentrationen können gesundheitsschädlich sein und zu Schleimhautreizungen, Magenschmerzen und Sodbrennen führen. Menschen mit empfindlichem Magen oder bestehenden Magen-Darm-Problemen sollten vorsichtig sein und den Konsum scharfer Speisen einschränken.
Extrem scharfe Lebensmittel, wie sie in einigen Wettbewerben oder als Mutproben konsumiert werden, können ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen. Besonders bei Kindern ist Vorsicht geboten, da ihre Schleimhäute empfindlicher reagieren.
Empfehlungen für den Konsum
- Mässigung: Geniessen Sie scharfe Speisen massvoll. Eine allmähliche Erhöhung der Schärfe kann helfen, den Körper an Capsaicin zu gewöhnen.
- Qualität über Quantität: Verwenden Sie hochwertige, natürliche Quellen von Capsaicin, wie frische Chilis oder Peperoni, anstatt hochkonzentrierter Extrakte.
- Kombination mit anderen Lebensmitteln: Scharfe Speisen sollten mit neutralisierenden Lebensmitteln wie Joghurt oder Reis kombiniert werden, um die Schärfe abzumildern.
Fazit
Scharfes Essen kann gesundheitliche Vorteile bieten, solange es massvoll und mit Bedacht genossen wird. Es ist wichtig, auf die eigenen Körperreaktionen zu achten und extrem scharfe Lebensmittel zu vermeiden, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.