Thunfisch ist gesund. Aber was ist mit der Schadstoffbelastung? Thunfisch kann man frisch oder in der Dose kaufen. Aber was ist gesünder? Und wie erkenne ich im Supermarkt Thunfisch, der nicht zur Überfischung beiträgt?
Thunfisch ist auf der ganzen Welt beliebt und auch in der Schweiz steigen die Absätze seit Jahren stetig leicht an. Im Sushi, zu Pasta, im Salat, im Brotaufstrich oder pur als Steak: Thunfisch ist vielseitig verwendbar und erinnert mit seiner festen Konsistenz an Fleisch, weshalb er auch bei Menschen, die sonst nicht so gerne Fisch essen, gut ankommt. Während in Japan der weisse Thunfisch besonders begehrt ist, mögen die Schweizer am liebsten den Gelbflossen-Thun.
Thunfisch gehört zu den Fettfischen
Der grosse Knochenfisch, von dem es acht verschiedene Arten gibt, kann maximal 4,5 Meter lang werden und dabei bis zu 650 Kilogramm auf die Waage bringen. Neben Heringen, Sprotte, Lachs, Makrelen, Aal und Wels gehört der Thunfisch zu den für uns so wertvollen Fettfischen, da der Fettanteil im Muskelgewebe im Schnitt 10 % übersteigt. Andererseits ist beim Thema Thunfisch der Aspekt der Überfischung sehr präsent, was so manch einem den Appetit zu verderben vermag.
Thunfisch ist gesund, aber…
Wie Fisch im Allgemeinen liefert auch Thunfisch hochwertiges Eiweiss für den Körper. Zudem enthält er Jod und Zink und besonders grosse Mengen der wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Besonders hervorzuheben ist hier die Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Dies sind ungesättigte Fettsäuren, die dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, das Immunsystem stärken und auch für die Leistung des Gehirns wichtig sein sollen.
…eigentlich kein Aber!
Fette Raubfische, die lange leben enthalten allerdings relativ viel Quecksilber und andere gesundheitsgefährdende Schwermetalle. Das gilt leider auch für den Thunfisch. Hier gilt die Faustregel: Je jünger und leichter der Thunfisch ist, desto geringer fallen diese Werte aus; in der Schweiz gilt ein Höchstwert von 1 mg/kg Quecksilber.
Die gute Nachricht: Diese Grenzwerte werden kontrolliert und bei Überschreitung gelangen diese Fische nicht in den Handel.
Kontroverser Dosenthunfisch
Dosenthunfisch hat einen weniger guten Ruf als die frische oder tiefgefrorene Variante. Oftmals sind den Konserven reichlich Salz und auch Konservierungsstoffe zugefügt. Achten Sie daher auf die Inhaltsstoffangaben. Ist der Thunfisch in Öl eingelegt, steigen die Kalorien stark an. Setzt man auf so einen Thunfisch, wird selbst bei Salaten aus einem leichten Snack schnell eine (kleine) Mahlzeit. Bevorzugen Sie daher die Variante in Wasser.
Übrigens: Die wertvollen Inhaltsstoffe sind im tiefgekühlten oder Konserven-Thunfisch genauso vorhanden wie im frischen.
Thunfischfang und Überfischung: Bitte lesen!
Kein Artikel zu «Thunfisch» ohne das Thema «Überfischung»: Viele Thunfischarten werden auf der roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) als gefährdet eingestuft. Zudem stellt unerwünschter Beifang ein ökologisches Problem dar, denn auch Schildkröten, Haie und Delfine werden versehentlich mitgefischt.Daher muss weiter an sicheren Fangmethoden gearbeitet werden, und internationale Befischungsregeln sind langfristig nötig.
Trotzdem bietet zumindest das MSC-Siegel Sicherheit, dass es sich um eine zertifizierte Fischerei handelt, bei der nachhaltige Fangmethoden angewandt und der Fischbestand beachtet werden. Das Dolphin-Safe-Siegel sichert hingegen nur zu, dass beim Fang der Thunfische der Schutz der Delfine gewahrt wird.