Kaffee trinkt die ganze Welt, auch immer beliebter wird ein Energy-Booster aus Südamerika: Guarana. In puncto Wirkung schlägt der sogar Kaffee. Sein Geheimnis? In der Ruhe liegt die Kraft…
Ob als Pulver oder Kapseln, in Kaugummis oder in Müesli-Riegeln: Guarana (eigentlich: Guaraná) ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Doch womit haben wir es da eigentlich zu tun?
Was genau ist Guarana?
Guarana ist eine Lianenpflanze aus dem Amazonasgebiet. Mit ganz bemerkenswerten Samen. Denn jedes Samenkorn enthält gleich drei Mal so viel Koffein wie eine herkömmliche Kaffeebohne.
Bevor Guarana seine typische Pulverform erhält, müssen die schwarzen Samen geschält, getrocknet und zermahlen werden. Und geschmacklich? Da erinnert es an einen besonders herben und bitteren Kaffee. Wie man das bei richtiger Zubereitung ändern kann, erfahren Sie weiter unten.
Wie wirkt Guarana auf den menschlichen Körper?
Kaffee und Guarana enthalten beide grosse Mengen an Koffein. Der Hauptunterschied liegt in dessen Wirkung – und die ist wiederum abhängig von der Aufnahme. Wie bitte?
Ganz einfach: Im Gegensatz zum Kaffee ist das Koffein bei Guarana an sogenannte Gerbstoffe gebunden. Die müssen vom Körper erst schrittweise abgebaut werden, bevor das Koffein aufgenommen werden kann. Das hat eine lang anhaltende Energiefreisetzung zur Folge (bis zu 6 Stunden). Zu diesem Schluss kam auch eine australische Studie aus dem Jahr 2004: Bei Aufmerksamkeitsübungen schnitten Probanden, denen Guarana gereicht wurde, wiederholt besser ab als Kaffeetrinker. Und weil das Koffein nicht mit einem Schlag in den Körper einfällt, wird auch die Magenschleimhaut weniger stark angegriffen als bei Kaffee.
Ein weiterer Grund dafür, dass Guarana der potentere Wachmacher als Kaffee ist, könnten zwei Ts sein: Theobromin und Theophyllin. Beide Stoffe sind – genauso wie Koffein – Alkaloide. Dass Kaffee mit Koffein nur eins dieser drei Alkaloide enthält, Guarana aber alle drei, erklärt womöglich seine Überlegenheit als Energielieferant. Ausserdem wird Guarana nachgesagt, auch bei Heisshungerattacken helfen zu können.
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Hat Guarana Nebenwirkungen?
Jein. Wie bei so ziemlich allem im Leben gilt auch bei Guarana: Die Dosis macht das Gift. Als Faustregel gilt, dass ein Erwachsener nicht mehr als 5 g Guarana täglich einnehmen sollte. Oder korrekter ausgedrückt: Achten Sie darauf, nicht mehr als 300 mg Koffein pro Tag zu sich zu nehmen.
Um diese Grenze nicht zu überschreiten, sollten Sie stets einen Blick auf die Verpackung werfen. Denn gerade bei Guarana in Pulverform schwankt der Koffeingehalt mitunter extrem. So können 5 Gramm Guarana zwischen 45 und 450 mg (!) Koffein enthalten.
Mögliche Nebenwirkungen (also vor allem bei falscher Dosierung):
- Zittern
- Schlaflosigkeit
- Angstzustände
- starkes Herzklopfen
- Bluthochdruck
Wichtig: Wer schwanger ist oder stillt, sollte auf Guarana verzichten. Und genauso wie auch bei Kaffee gilt: Wer herzkrank ist und/oder unter Bluthochdruck leidet, sollte vor der Einnahme von Guarana seinen behandelnden Arzt konsultiert haben.
Wie wird Guarana richtig zubereitet?
Der grösste Fehler bei der Guarana-Zubereitung (den auch Ihre Autorin jahrelang begangen hat): Man löst das Pulver in kaltem Wasser auf, am besten noch mit Kohlensäure. Das Ergebnis sieht nur wenig gluschtig aus. Ausser man steht auf blasige Schlammklumpen in seinem z’Morge-Trunk.
Deutlich besser schmeckt es, wenn man Guarana mit heissem Wasser oder mit warmer Milch mischt. Am besten noch mit Honig süssen oder das Pulver gleich in sein Müesli geben, wem das pure Guarana-Erlebnis zu bitter ist.
Und wem das alles nichts ist: Guarana gibt es auch als Kapseln oder Tabletten.