Warum Sie niemals eine (Crash-)Diät machen sollten

Leerer kaputter Teller als Anspielung an Crash-Diät

21. Dezember 2020

, eBalance

Um abzunehmen, muss die Energiezufuhr geringer sein als der Energieverbrauch. Allerdings gibt es auch schlechte bis gefährliche Methoden, ein Kaloriendefizit zu erreichen. Die bekannteste ist die Crash-Diät.

Um abzunehmen, muss die Energiezufuhr bekanntlich geringer sein als der Energieverbrauch. Allerdings gibt es auch schlechte bis gefährliche Methoden, ein Kaloriendefizit zu erreichen. Die bekannteste ist die Crash-Diät.

Bei manchen kurz vor dem Jahreswechsel, bei anderen noch rechtzeitig für den geplanten Sommerurlaub: Plötzlich ist er da, der Drang, möglichst schnell möglichst viel abzunehmen. Die Rede ist von Radikal- oder Crash-Diäten.

Und der Begriff Crash, der eigentlich auf das vehemente Purzeln der Kilos anspielt, ist auch aus ganz anderen (traurigen) Gründen super gewählt. Denn wenn hier wirklich etwas dauerhaft crasht, dann ist es Ihr Stoffwechsel. Dazu gleich mehr – erstmal schauen wir uns noch an, was es mit dem Begriff Diät eigentlich auf sich hat. Wir starten mit einer kleinen Überraschung.

Das alles ist eine Diät (und nichts davon gut)

Heutzutage versteht man unter einer Diät eine stark kalorienreduzierte Ernährungsweise, die über einen gewissen Zeitraum umgesetzt wird und zur Gewichtsreduktion führen soll. Aber hätten Sie gewusst, dass das Wort Diät in seinem (altgriechischen) Ursprung noch die Bedeutung Lebensweise hatte? Von Abnehmen oder Hungern war also keine Rede. Analog dazu heisst «Mediterranean diet» auch noch heute im Englischen eben nicht mediterrane Diät, sondern mediterrane Kost

Eine Diät im heutigen Sinne arbeitet oft mit Verboten und der Einteilung von Lebensmitteln in «gut» und «schlecht». Und sie kann – abhängig von der jeweiligen Lehrmeinung – die unterschiedlichsten Ausprägungen haben. Mal wird die Aufnahme von Kohlenhydraten, Eiweiss oder Fetten (stark) reduziert oder auch erhöht; mal entscheidet der Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln, was auf dem Teller landen darf; mal sollen die Zeiten der Nahrungsaufnahme eingeschränkt werden; mal werden spezielle Kostformen angeblich auf individuelle Merkmale wie unsere Blutgruppe abgestimmt. Und mal wird einfach nur radikal die tägliche Essensmenge gedrosselt. FDH, also «Friss die Hälfte», schallt es vielerorts noch durch unsere schönen Berge und Täler. Gemeint ist damit letztendlich eine Crash-Diät. Und die ist über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt.

Auch interessant: Schon wer so wenig abnimmt, halbiert sein Diabetes-Risiko

Warum (Crash-)Diäten scheitern

Es gibt so viele Gründe dafür, dass Diäten nicht den erwünschten – und vor allem nachhaltigen (!) – Erfolg bringen. Hier eine Auswahl, die sich auf Diäten im Allgemeinen und ebenso auf Crash-Diäten anwenden lässt:

  • Die Vorgaben schränken zu sehr ein und können auf Dauer nicht durchgehalten werden.
  • Die Vorgaben sind nicht alltagstauglich und individuell anpassbar.
  • Die Vorgaben sind kulinarisch so monoton, dass jegliche Vielfalt fehlt. 
  • Verbote von «ungesunden» Lebensmitteln verstärken nur noch die Lust auf sie.
  • «Gesundes» Essen wird nicht mehr als schmackhaft, sondern als Mittel zum Zweck empfunden.
  • Die Kalorienaufnahme ist zu gering – Hunger, aber auch Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen sind die Folge.

Crash-Diät heisst vor allem auch Jo-Jo-Effekt

Wer seine Kalorienzufuhr zu radikal reduziert oder sich immer wieder einer stark schwankenden Kalorienzufuhr aussetzt, der schädigt seinen Stoffwechsel oftmals nachhaltig. Das macht es wiederum schwieriger, zu einem späteren Zeitpunkt nochmal abzunehmen oder auch nur sein Gewicht zu halten. Aber warum eigentlich?

Weil der Körper während und nach einer Crash-Diät dazu neigt, die angebotene Nahrung besonders effektiv einzuspeichern. Besonders gerne übrigens als Fettdepots, um auf zukünftige Krisenzeiten gut vorbereitet zu sein. Ausserdem geht unser Körper dazu über, bei Stoffwechselprozessen sicherheitshalber Energie zu sparen. Unter dem Strich wird nun also weniger Energie verbraucht als vorher. Dieser Vorgang wird auch als adaptive Thermogenese bezeichnet.

Wenn der Abnehmwillige jetzt in sein altes Ernährungsmuster zurückfällt, ist sein sogenannter Grundumsatz weiterhin reduziert. Sein Körper verbrennt nun unabhängig von der Nahrungsaufnahme «schlechter», also weniger, Kalorien als vor der Diät. So kommt es dann auch, dass er häufig sogar mehr Gewicht zunimmt, als er abgenommen hat – der Jo-Jo-Effekt. 

Welche Abnehmmethode funktioniert?

Tatsächlich gibt es nicht die eine Methode, die für jeden gleichermassen funktioniert. Es gibt aber durchaus Kriterien, die jede gesunde und nachhaltige Methode zur Gewichtsreduktion erfüllen sollte: 

  • kontrolliertes Kaloriendefizit als Grundvoraussetzung zur Gewichtsabnahme
  • gemässigte und individuelle Kalorienreduktion (1300 bis 1500 Kalorien täglich als Untergrenze)
  • anhaltende Umstellung zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährungsweise
  • Ernährungsweise ohne Verbote
  • Steigerung der körperlichen Aktivität
  • Vorgaben, die flexibel anpassbar sind
  • Vermittlung von relevantem Wissen zu Ernährung und Bewegung
  • Kontaktmöglichkeit bei Fragen oder Motivationsproblemen

Sie haben schon mal persönlich schlechte Erfahrungen mit einer Crash-Diät oder einer anderen Diätform gemacht? Dann kontaktieren Sie uns ungeniert unter info@ebalance.ch und erzählen uns davon! Wir freuen uns darauf, unsere Leser noch besser kennenzulernen.

Vielleicht wollen Sie auch einfach nur gesund abnehmen und Ihr Wunschgewicht halten? Dann werden Sie jetzt Mitglied bei eBalance. Wir helfen Ihnen gerne dabei.

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