Mahlzeitkomponenten aus dem Vorrat des Tiefkühlers (TK) oder aus Resten vom Vortag helfen, schnell eine ausgewogene Mahlzeit zusammenzustellen. Auch ökologisch und finanziell ist es sinnvoll, Essensreste weiterzuverwenden, anstatt wegzuwerfen. Wird zudem ein „Aufessen“ der Mahlzeitenresten vermieden, können auch Kalorien eingespart werden. Wenn nicht regelmässig gekocht wird, können auch doppelte Portionen zubereitet und für die nächsten 1-2 Tage aufbewahrt oder für längere Zeit eingefroren und wenn benötigt, einfach wieder aufgetaut werden.
Im Winter ergänzen tiefgekühlte Gemüse oder Früchte und Beeren das saisonale Angebot und sorgen so für Abwechslung im Speiseplan.
Vorbereitung, Einfrieren und Auftauen
Vor der Lagerung ist ein möglichst rasches Abkühlen auf Zimmertemperatur wichtig. In der kalten Jahreszeit kann dies z.B. draussen auf dem Balkon oder Fenstersims stattfinden, im Sommer an einem schattigen Ort in der Küche oder z.B. mit Hilfe von Eis-Akkus im Spültrog. Zur Aufbewahrung werden die Mahlzeiten in Glas, Metall oder Plastikdosen abgefüllt oder mit Frischhaltefolie verpackt, um Geschmacksveränderungen und Qualitätsverlust zu vermeiden.
Essensreste lassen sich auch über 1-2 Tage sammeln und einfrieren oder zum Mitnehmen zur Arbeit aufbewahren. Ergänzen Sie dazu noch etwas Salat oder Gemüse und gestalten Sie sich einen feinen Restesalat zum Mittagessen.
Gekochte Speisen können zudem problemlos solange im untersten Fach des Kühlschranks (nicht Gemüsefach) aufbewahrt werden.
Einfrieren
Zum Einfrieren eignen sich Gefrierbeutel oder frostgeeignete Gefässe für die Portionierung. Eine Beschriftung hilft, den Überblick zu behalten. Das Gefäss soll für den TK nicht zu voll gefüllt werden, da sich die Lebensmittel in gefrorenem Zustand ausdehnen. Werden einzelne Portionen eingefroren, können diese auch schneller und einzeln aufgetaut werden.
- Gemüse kann, wenn es roh ist, zum tiefkühlen vorgängig blanchiert werden.
- Brot sollte zum Einfrieren am besten ohne Sack oder Hülle direkt ins Gefrierfach gelegt werden. Wird es allerdings in Scheiben geschnitten eingefroren, sollte man es in Beutel abpacken.
- Fleisch und Fisch kann auch vor dem Einfrieren vakuumiert werden.
- Auch gefrorene Kräuter eignen sich gut zum Würzen.
Ungeeignet für den TK sind stark wasserhaltige Gemüse wie Tomaten, Blattsalate, Gurke sowie auch Kartoffeln und Tofu. Milchprodukte wie Rahm, Joghurt, Quark, sind nur bedingt geeignet. Diese können nach dem Auftauen nur noch zum Kochen z.B. für Sauce, Wähe, Gratin etc. verwendet werden. Eier werden vor dem Einfrieren getrennt.
Generell gilt: Gerichte mit gekochten Eiern oder Eiweiss sind nicht zum Einfrieren geeignet. Auch Gerichte mit Mayonnaise oder Rahm sind nicht gut zum Gefrieren geeignet, da sie gerinnen und unappetitlich werden.
Auftauen
Zum Auftauen wird das Gefriergut am besten in den Kühlschrank gelegt, damit es langsam auftauen kann. Das gilt vor allem für rohes Fleisch und rohen Fisch sowie für gekochte Gerichte. Wenn es schneller gehen muss, kann das Eingefrorene wasserdicht verpackt in eine grosse Schüssel oder ins Spülbecken mit kaltem Wasser gelegt werden.
- Beim Auftauen von Fleisch und Fisch sollte das Auftauwasser weggespült werden, da sich dort die Keime ansammeln. Nach dem Auftauen ist darauf zu achten, es immer ganz durchzubraten.
- Tiefgefrorene Gemüse oder Früchte können direkt in die Pfanne bzw. auf eine Wähe gegeben werden.
- Beeren für das Frühstücksmüesli werden über Nacht im Kühlschrank aufgetaut und am Morgen mit dem Joghurt und den Flocken vermischt.
- Gefrorenes Brot taut bei Zimmertemperatur rasch wieder auf.
- Auch Spinat und Pilze können problemlos aufgetaut bzw. aufgewärmt werden. Sie sollten allerdings rasch abgekühlt und schnell aufgekocht werden und nicht lange bei Zimmertemperatur herumstehen.
Haltbarkeit
Die Lagertemperatur im Tiefkühler sollte -18°C oder weniger betragen. Durch das Gefrieren verlängert sich die Lagerdauer um mehrere Wochen oder Monate, da Mikroorganismen untätig gemacht werden.
Lebensmittel | Empfohlene Lagerdauer |
Schweinefleisch | 2 – 4 Monate |
Geflügel, Kalb- und Lammfleisch | 4 – 5 Monate |
Rindfleisch | 6 – 10 Monate |
Hackfleisch, roh | 1 – 3 Monate |
Fisch und Meeresfrüchte | 2 – 6 Monate |
Gemüse, Früchte | 6 – 12 Monate |
Pilze | 4 – 6 Monate |
Brot | 4 – 6 Monate |
Teige und Teiglinge | 3 – 4 Monate |
Fertige Speisen (z.B. Fleisch-, Teigwarengerichte) | 2 – 3 Monate |
Quelle: Kantonales Labor Zürich, „Selbsteingefrorene Lebensmittel“, 2015
Zu beachten
Die Verwendung von undichten Verpackungen oder eine Überlagerung kann Gefrierbrand verursachen. So entstehen trockene Stellen, welche sich weisslich-grau verfärben und zu Geschmacksveränderungen führen können. Diese Stellen sollten grosszügig entfernt werden. Bei den Gefrierbeuteln ist die Luft vor dem Einfrieren aus den Gefrierbeuteln auszudrücken.
Oft liest man, dass rohe Lebensmittel, welche bereits einmal gefroren und wieder komplett aufgetaut wurden, nicht ein zweites Mal gefrostet werden sollten. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass es durch mehrmaliges Einfrieren und wieder Auftauen zu einem Lebensmittelverderb kommt. Denn durch das Auftauen vermehren sich die Keime und Bakterien nicht schneller, als bei der normalen Lagerung. Allerdings können Geschmacks- und Konsistenzveränderungen entstehen, welche den Genuss des Lebensmittels beeinträchtigen. In diesem Fall gilt es, den Geruchs- und Geschmackssinn sowie den gesunden Menschenverstand einzuschalten. Im Zweifelsfall sollte das Lebensmittel aber entsorgt werden.
Geeignete Gerichte zum Einfrieren
Werden diese Gerichte nach dem Auftauen mit einem frischen Salat, Gemüsesticks und / oder einer Dessertfrucht kombiniert, ergeben Sie eine vollständige Mahlzeit.
Ganze Gerichte | Einzelne Lebensmitel |
Gemüserisotto Pasta und Sauce (Tomaten oder Bolognese) Suppen, z.B.: Gerstensuppe, Kürbissuppe Tomatensuppe… Teigwaren-, Spätzligratin mit Gemüse Spätzligratin Eintopfgerichte (Poulet-) -Gemüse-Pfanne mit Spätzli, Reis, Teigwaren… | Gekochte Teigwaren Gekochter Reis Gekochte Linsen Gekochtes Fleisch und Geflügel Brotscheiben/Brötchen Hacktätschli Saucen (Tomaten, Bolognese, Pesto, Bratensauce…) |